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🐾 Drei Missverständnisse im Zusammenleben mit Hunden

Aktualisiert: 28. Aug.

Das kann zu Problemen führen!

Was denken die drei wohl gerade? Vielleicht etwas ganz anderes, als wir vermuten! Im Blog kläre ich über drei häufige Missverständnisse im Zusammenleben mit Hund auf.
Was denken die drei wohl gerade? Vielleicht etwas ganz anderes, als wir vermuten! Im Blog kläre ich über drei häufige Missverständnisse im Zusammenleben mit Hund auf.

Im Alltag mit unseren Hunden begegnen uns immer wieder gut gemeinte Ratschläge, überholte Erziehungstipps oder einfach klassische Missverständnisse. Oft entstehen sie, weil wir Hundeverhalten vermenschlichen – oder weil Denkweisen aus früheren Zeiten noch in vielen Köpfen herumspuken.

Heute widme ich mich drei dieser weit verbreiteten Missverständnisse im Zusammenleben mit Hunden – und zeige, wie wir es besser machen können.

Nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem liebevollen Blick auf das, was unsere Hunde wirklich brauchen: Klarheit, Sicherheit und ein faires Miteinander.


1️⃣ „Wenn der Hund mit der Rute wedelt, freut er sich.“

Ein Klassiker unter den Fehlinterpretationen: Der Hund wedelt mit der Rute – also ist er glücklich. Ganz so einfach ist es nicht.

Hunde kommunizieren mit dem ganzen Körper und das Rutenwedeln ist kein eindeutiges Zeichen für Freude, sondern für Erregung. Diese Erregung kann positiv sein, z. B. bei freudiger Erwartung. Sie kann aber auch aus Unsicherheit, Stress oder sogar aus aufkommender Aggression entstehen.

Ein hektisch wedelnder Hund mit steifer Körperhaltung und fixierendem Blick ist kein freudiger Hund – sondern einer, der vielleicht gerade innerlich einen Konflikt hat.

👉 Tipp: Beobachte immer den gesamten Hundekörper: Haltung, Blick, Ohren, Muskelspannung, Bewegungsmuster. So erkennst du, was dein Hund wirklich fühlt.


2️⃣ „Wenn Hunde sich das erste Mal begegnen, wollen sie spielen.“

Wir alle wünschen uns friedliche, fröhliche Hundebegegnungen – aber der Glaube, dass Hunde beim ersten Kontakt gleich losspielen, ist ein Missverständnis.

In der Realität ist ein erstes Aufeinandertreffen für viele Hunde eine sehr komplexe, oft angespannte Situation.

Zwei fremde Individuen, die sich gegenüberstehen, müssen sich erst einmal einschätzen. Vertrauen, Sympathie und ein entspanntes Miteinander entwickeln sich nicht in Sekunden – genau wie bei uns Menschen auch nicht.

Was oft als Spiel interpretiert wird, ist manchmal eher Übersprungsverhalten, ein Ausweichversuch, Jagdverhalten oder sogar ein aufkommender Konflikt.

👉 Tipp: Gib deinem Hund Zeit, andere Hunde in Ruhe kennenzulernen und erwarte kein Spiel. Wahres Spiel entsteht nur, wenn sich beide Hunde wohlfühlen.


3️⃣ „Man muss einem Hund das Fressen wegnehmen können – sonst sieht er dich nicht als Chef.“

Dieser Satz hält sich hartnäckig – und ist einer der gefährlichsten Mythen in der Hundeerziehung.

Die Idee dahinter: Nur wenn der Mensch dem Hund jederzeit den Napf oder ein Kauknochen wegnehmen kann, hat er „die Kontrolle“. Doch was dabei völlig ignoriert wird, ist die Perspektive des Hundes. In der Hundesprache ist Besitz ganz klar geregelt – ein Hund, der etwas hat, darf es behalten. Ein anderer Hund würde das respektieren – zumindest, wenn er sozial kompetent ist. Dieses Verhalten nennt man Besitzakzeptanz.

Natürlich sollte ich als Halterin oder Halter meinem Hund etwas abnehmen können – aber nicht durch plötzliche Wegnahme oder Machtdemonstration, sondern durch Training, Vertrauen und Kommunikation. Zum Beispiel:

  • Futter oder Kauartikel gegen ein hochwertiges Tauschobjekt anbieten

  • Ein freundlich aufgebautes „Aus“-Signal etablieren

  • Dem Hund zeigen: Wenn du abgibst, passiert dir nichts – im Gegenteil, es lohnt sich für dich

Denn Hand aufs Herz: Wenn du gerade genüsslich eine Pizza isst und ich komme kommentarlos vorbei und nehme sie dir einfach weg – würdest du mich nicht auch ziemlich komisch anschauen? Und wenn das häufiger passiert, würdest du irgendwann vielleicht sogar sagen: „Wage es dich nochmal – dann hast du meine Gabel im Arm.“


Fazit: Missverständnisse in der Hundeerziehung erkennen – für ein besseres Miteinander Missverständnisse im Zusammenleben mit Hunden


Diese drei Missverständnisse im Umgang mit Hunden – von Rutenwedeln über Hundebegegnungen bis zum Thema Ressourcen – zeigen, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen.

Nicht alles, was wir glauben zu wissen, entspricht dem, was Hunde wirklich kommunizieren oder brauchen.

Wenn wir aufhören, menschliches Denken auf Hunde zu übertragen und stattdessen lernen, ihre Sprache zu verstehen, entsteht ein ganz neues Miteinander – geprägt von Verständnis, Vertrauen und echter Beziehung.


📝 Du möchtest mehr über feine Kommunikation, Hundeverhalten oder Training im Alltag erfahren? Dann schau am nächsten Blogging-Sonntag wieder vorbei – oder folge mir auf Instagram (https://tinyurl.com/23bh8tdm), Facebook (https://tinyurl.com/2a8tlyjf) oder meinem WhatsApp Kanal (https://whatsapp.com/channel/0029VazVPt2KwqSMokkMTW2l) für regelmäßige Einblicke aus dem Alltag mit meinen Hunden und Trainingshunden.


Missverständnisse im Zusammenleben mit Hunden

 
 
 

1 Kommentar


ac ab
ac ab
vor 5 Tagen

Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel. Die Tiefe der Analyse ist beeindruckend und bietet den Lesern einen echten Mehrwert. Solche Beiträge unterstreichen die Wichtigkeit, sich mit komplexen Themen auseinanderzusetzen und nach fundierten Informationen zu suchen. Es erinnert mich daran, wie entscheidend es ist, die richtigen Werkzeuge zur Hand zu haben, um bestimmte Verhaltensweisen zu verstehen. Für diejenigen, die nach einer ersten Orientierung suchen, kann ein Test für explosive Störungen eine große Hilfe sein. Ich habe eine sehr nützliche Ressource gefunden, die einen vertraulichen Test anbietet, um eine erste Einschätzung zu erhalten.

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