Nase voraus!
- Sarah Engel

- 3. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Aug.

Wie Hunde die Welt erschnüffeln – und was Nasenarbeit bewirken kann Nase voraus!
Für Hunde ist ihre Nase das wichtigste Sinnesorgan überhaupt. Sie lesen damit, was um sie herum passiert – viel genauer, als wir uns das vorstellen können. Und genau hier setzt Nasenarbeit an: eine artgerechte, hochwirksame Auslastung, die Körper und Geist fordert – und dabei unglaublich zufrieden macht.
Die Supernase: Ein Wunderwerk der Biologie
Die Hundenase ist ein echtes Meisterwerk der Natur.
Während wir Menschen etwa 5 Millionen Riechzellen besitzen, bringen es Hunde – je nach Rasse – auf bis zu 300 Millionen! Das bedeutet: Ihre Riechleistung ist zehn- bis hunderttausendfach besser als unsere.
Zusätzlich haben Hunde ein eigenes Geruchsorgan, das Jacobson’sche Organ (Vomeronasales Organ), mit dem sie zum Beispiel Pheromone wahrnehmen – also chemische Signale anderer Tiere.
Die Nase funktioniert bei Hunden getrennt: Ein Teil der Atemluft wird beim Einatmen direkt in das Riechzentrum gelenkt, der Rest geht in die Lunge. Das bedeutet: Selbst beim Hecheln können Hunde noch riechen – und das ziemlich gezielt.
Fun Fact: Hunde können links und rechts separat riechen – das hilft ihnen, Geruchsquellen räumlich zu orten. Wie ein eingebautes GPS.
Was Nasenarbeit bewirken kann Nase voraus!
Nasenarbeit ist weit mehr als „ein bisschen schnüffeln lassen“.
Sie:
Fordert die Konzentration, weil der Hund gezielt arbeiten muss
Stärkt die Bindung, weil Mensch und Hund als Team agieren
Führt zu echter Zufriedenheit, da der Hund seine natürlichen Fähigkeiten einsetzen darf
Beruhigt, weil das Schnüffeln und die langsame, ruhige Arbeit Stress reduziert
Fördert das Selbstvertrauen, besonders bei unsicheren oder ängstlichen Hunden
Formen der Nasenarbeit – mehr als nur Leckerli-Suche
Es gibt viele Wege, wie man Nasenarbeit im Alltag oder Training integrieren kann:
Fährtenarbeit: Der Hund folgt einer gelegten Spur über Gras, Waldboden oder sogar Asphalt. Besonders konzentriert und körperlich fordernd.
Mantrailing: Der Hund sucht gezielt nach einer bestimmten Person – oft über weite Strecken.
Geruchsunterscheidung: Der Hund lernt, z. B. bestimmte Teesorten oder Menschengerüche zu unterscheiden.
Zielobjektsuche (ZOS): Der Hund zeigt einen kleinen Gegenstand an, meist durch Fixieren oder Hinlegen.
Freies Schnüffeln: Selbst das absichtslose Stöbern auf einem Schnüffelparcours oder das Suchen nach Futter in hohem Gras kann bereits effektiv auslasten.
Und das Beste: Jeder Hund kann Nasenarbeit machen. Rasse, Alter oder Handicap spielen meist keine Rolle – nur das Tempo und der Trainingsaufbau sollten angepasst sein.
Mein Herz schlägt für die Fährte
Eine meiner persönlichen Lieblingsformen ist die Fährtenarbeit. Hier lernt der Hund, eine gelegte Spur über natürliche Böden zu verfolgen – mit unglaublicher Präzision. Das macht nicht nur Spaß, sondern fördert auch gezielte Ruhe, Ausdauer und einen klaren Kopf – beim Hund und beim Menschen.
Wenn du das selbst ausprobieren möchtest: In meinem Kurs „Auf die Spur, fertig, los!“, der ein- bis zweimal im Monat stattfindet, begleite ich dich und deinen Hund beim Einstieg in die Fährtenarbeit – oder beim gezielten Aufbau, wenn ihr schon erste Erfahrungen mitbringt.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – im Fokus steht immer: ruhiges, sauberes Arbeiten mit Spaß und Köpfchen.
Neugierig geworden?
Wenn du erleben willst, wie faszinierend Nasenarbeit wirklich ist – und wie viel Potenzial in deinem Hund schlummert – dann schau gerne auf meiner Website unter Kurse / Workshops (https://www.einengelfuerallefelle.de/kurse-workshops) vorbei. Dort findest du alle Infos und Termine zu „Auf die Spur, fertig, los!“ sowie weiteren Angeboten rund um sinnvolle, artgerechte Beschäftigung.
Denn eines ist sicher: Wer einmal gesehen hat, wie fokussiert, zufrieden und „bei sich“ ein Hund beim Arbeiten mit der Nase ist, der will es nicht mehr missen.
✨ Nase voraus – dein Hund wird es dir danken.




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